Was tun, wenn’s brennt?

Was tun, wenn’s brennt?“ ist ein deutscher Film aus dem Jahre 2001. In Deutschland fand die Premiere auf dem Kinofest in Lünen statt, dies war am im November des Jahres. Zwei Monate später lief der Film in den deutschen Kinos. Es konnten eine Nominierung erreicht werden und drei Auszeichnungen.

Was tun, wenn's brennt?
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Hubert Mulzer, Oliver Mommsen, This Maag (Schauspieler)
  • Gregor Schnitzler (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Vor dreizehn Jahren wurde eine selbst gebastelte Bombe in einer leer stehenden Villa installiert. Doch erst jetzt fliegt das Haus in Berlin-Grunewald in die Luft. Kommissar Manowsky erkennt sofort, dass es sich um ein Relikt der Hausbesetzer-Szene aus den 80er-Jahren handeln muss. Ein Sonderkommando wird eingerichtet, genau in dem Wohnhaus, wo sechs Freunde gemütlich Bomben basteln. Und nun?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regisseur Gregor Schnitzler zeigt in seinem Kinodebüt „Was tun, wenn’s brennt?„, mit über 101 Minuten Länge, wie die Besetzer-Szene in Berlin tätig war. Mit dem Ergebnis konnte eine Altersfreigabe ab 12 Jahre erreicht werden. Die Geschichte der Handlung stammt von den Drehbuchautoren Stefan Dähnert und Anne Wild, wofür ein Drehbuchpreis ergattert wurde.

In der Produktion arbeiteten Andrea Willson, Thomas Wöbke und Jakob Claussen mit ihren eigenen Firmen. In der Besetzung: Andreas Berger filmte Til Schweiger in der Hauptrolle als Tim. Die restlichen Freunde der Besetzergruppe nennen sich Maik, Hotte, Nele, Flo und Terror. Diese werden verkörpert durch Sebastian Blomberg, Martin Feifel, Nadja Uhl, Doris Schretzmayer und Matthias Matschke.

Die Szenen schnitt Hansjörg Weißbrich zum Film und Stephan Zacharias versah sie mit Musik. Klaus Löwitsch präsentiert Manowski. Devid Striesow begeistert in der Rolle von Henkel und Barbara Philipp als Pritt. Weitere Nebendarsteller sind Aykut Kayacık, Oliver Mommsen und Jamie Schuricht.

Zusammenfassung & Story vom Film „Was tun, wenn’s brennt?“

In den 80er-Jahren bildeten die autonomen Aktivisten Maik, Tim, Nele, Terror, Flo und Hotte die „Gruppe 36“ im Berliner Westen. Alle Beteiligten waren im Film „Was tun, wenn’s brennt?“ in der Hausbesetzer-Szene aktiv und beteiligte sich an unterschiedlichen Aktionen gegen die Staatsgewalt. Meistens wurden die Taten gefilmt und dokumentiert. Ein bekannter Akt war das Platzieren einer gebastelten Bombe. Ort des Geschehens war eine Luxusvilla in Grunewald. Ziel war – Sachschaden anrichten. Allerdings passierte über lange Zeit nichts mit der Bombe. Über zehn Jahre später, als die neuen Eigentümer der Villa die Tür öffnen, reißt eine Explosion zwei Menschen mit.

Die Gruppe von damals existiert nicht mehr. Mittlerweile ist Terror ein rechtschaffener Rechtsanwalt. Maik leitet die Dot-Com-Firma als Inhaber, Nele weist zwei Kinder als alleinerziehende Mutter vor. Flo ist die ehemalige Geliebte von Tim. Nun steht sie kurz vor der Verlobung mit einem reichen Geschäftsmann. Es bleiben nur Tim und Hotte, die dem damaligen Idealen treu geblieben sind. Immer noch leben sie als Hausbesetzer in einem Haus und leisten dem System weiterhin Widerstand. Damals hat Hotte bei einer waghalsigen Aktion beide Beine verloren.

Nach der Explosion beginnen die Recherchen der Polizei und es dauert nicht lange bis Untersuchungen in der linken Szene angestellt werden. Beamten beschlagnahmen das gesamte Filmmaterial, welches sie in der Wohnung auffinden. Deswegen trommelt Hotte die alten Kumpels, alle zerstritten, zusammen. Es muss eine Entscheidung her.

Das belastende Beweismaterial der sechs (Ex)-Punks liegt in der Asservatenkammer. Getarnt als Reporter gelangen die damaligen Freunde in das Gebäude. Bis auf Kommissar Manowski schöpft keiner Verdacht, doch er erkennt Tim aus alten Unterlagen wieder.

Für die Zerstörung des belastenden Materials bauen die alten Aktivisten erneut eine Bombe. Mit viel List gelingt es, dass die Polizei diese selbst in die Asservatenkammer transportiert. Nach erfolgreicher Arbeit verstreuen sich alle. Bis auf den beinlosen Hotte, der zur Überwachung in die Kiste kletterte. Es diente der Sicherstellung, dass die Bombe auch vor Ort landet. Nun schafft Hotte es allein aber nicht mehr aus dem Keller. Kurzentschlossen ruft er die anderen an und bittet um Hilfe. Beim Eintreffen der Hilfe taucht zudem auch Manowski auf, um den eingesperrten Hotte und den hinzugekommenen Tim festzunehmen.

Diese gefährliche Situation unterstützt dabei, dass sich die ehemaligen Freunde zusammenraufen. Zusammen brechen sie in die Kaserne ein. Der belastende Film wandert mit in die Tasche und mit viel Mühe entkommen die Aktivisten der verfolgenden Polizistenschar.

Bei einem Gespräch zwischen dem Kommissar Henkel und Manowski wird klar, dass der alte Beamte sich zurückgesetzt fühlt. Zum alten Eisen möchte er nicht gehören, obwohl der jüngere Polizist behauptet, er passe nicht mehr ins System. Sodass er die Vermutung, dass die Clique hinter der Bombe steckt, zerstreut. Manowski empfindet so etwas wie Solidarität.

Im letzten Bild ist die Gruppe erkennbar, die nun wieder vereint ist und mit der S-Bahn davonfährt.

Kritiken und Fazit zum Film „Was tun, wenn’s brennt?“

Der Hausbesetzer-Haufen ist im Laufe der Jahre brav geworden. Solange, bis eine vergessene Bombe alte Zeiten wachruft. Regisseur Georg Schnitzler versammelt in seinem Film „Was tun, wenn’s brennt?“ rührende Antihelden, die aufgekratzt und authentisch wirken. Das zerbröselte Sextett rauft sich wieder zusammen. Gleichzeitig umschifft Schnitzler geschickt die Szene-Klischees. Einzelne Figuren wirken eher facettenreich als desillusionierte Träumer.

Durch einen nicht freiwilligen Rückzug wurden all jene Gefühle verschüttet und nun explosionsartig ans Tageslicht befördert. Das wunderbare Ensemble beschert den Zuschauern endlich lebensechte deutsche Kinotypen. Andere Stimmen bezeichnen die Typen als große Kinder immer auf der Suche nach Glück. Eine Erkenntnis trifft offen zutage: Echte Freunde trösten über das Unrecht des ungeliebten Kapitalismus hinweg.

Bildern einer Straßenschlacht aus dem Jahre 1987 stellt die Hauptfiguren vor, die kurz darauf eine Bombe in einer Villa deponieren. Den sehnsüchtigen Ton der alten Zeiten unterstreichen die Bildermontagen mit einer Untermalung von starken Songs von Manic Street Preachers und Radiohead. Dadurch verrät der Regisseur seine beruflichen Wurzeln. Für Action sorgt der deponierte Film und für einen Hauch Romantik.

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